Bismillah
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch die Videos, auf denen Menschen den Islam annehmen. Oder möglich, dass ihr es schon selbst erlebt habt.
Sie sprechen das Glaubensbekenntnis unter Zeugen aus und treten in den Islam ein.
Mit Beginn der Dawah-Bewegung in Deutschland 2005 gab es viele solcher Geschichten und das Wissen über den Islam mehrte sich rasant. Immer mehr Menschen konvertierten zum Islam, alhamdu lillah.
So ein Erlebnis gab es bei mir jedoch nicht und bis dahin war mir nicht mal bekannt, dass man auf diese Weise in den Islam eintritt. Der offizielle Beginn meines Lebens als Muslima ist deshalb für mich der Tag, an dem ich das erste Mal offiziell mit Hijab auf die Straße ging. Ich betete zwar schon vorher und sprach somit das Glaubensbekenntnis in jedem Gebet aus, aber da ich diesen Moment des offiziellen Aussprechens des Glaubensbekenntnisses nicht hatte, ist es dieser Tag für mich geworden, weil ich mich damit das erste Mal öffentlich dazu bekannte, eine Muslima zu sein.
Der Islam eroberte mein Herz Schritt für Schritt und es fing damit an, dass ich die Bücher las, welche die Familie mir schenkte. Auch ein Qur’ān in deutscher Übersetzung sollte bald dazu kommen.
Zu Beginn verstand ich nicht genau, was die verschiedenen Geschichten wirklich zu bedeuten haben. Es ging in der zweiten Sure um eine Kuh, aber ich verstand den Hintergrund der Geschichte noch nicht. Die wahre Bedeutung des Qur’ān verstand ich erst mit der Zeit, nachdem ich schon Muslima war, mein Wissen über den Islam größer wurde und ich anfing zu lernen. Je mehr und öfters ich im Qur’ān las, desto gewaltiger und schöner erschien er mir und so wurde er Teil meines Lebens! Ich las immer mehr darin und so offenbarte sich mir das Wunder Allahs, das Wort Allahs, Stück für Stück. Man kommt nicht aus dem Staunen heraus, wenn man tief über die Worte Allahs nachdenkt und die Wahrheit darin erkennt.
Nun waren es aber noch ein paar Wochen, nach meiner ersten Begegnung mit dem Taxifahrer, bis zu dem Tag, an dem ich Muslima wurde.
Meine Mutter beobachtete neugierig meine Veränderungen und fand das anfangs noch nicht schlimm. Dass ich plötzlich einen Qur’ān und andere Bücher über den Islam im Regal stehen hatte, beäugte sie, ohne zu wissen, was sie davon halten sollte.
Ich erinnere mich, wie wir zusammen die Kopftücher anprobierten, die mir geschenkt wurden und wieviel Spaß wir zusammen hatten. Dass ich eines Tages Kopftuch tragen würde, kam ihr in dem Moment nicht in den Sinn. Ich spielte zu der Zeit bereits mit dem Gedanken, schwankte aber hin und her. Vor dem Spiegel übte ich ein wenig, wie man es bindet. Ich versuchte mich damit anzufreunden und mich an den Anblick zu gewöhnen.
Ein paar Wochen vorher sah das noch ganz anders aus:
Als mich eine Nachbarin der türkischen Familie ganz zu Beginn fragte, ob ich denn auch Kopftuch anziehen möchte, antwortete ich:
„Ich glaube nicht, dass Gott von mir will, dass ich ein Kopftuch trage!“
Ein Kopftuch tragen? Das kam für mich nicht in
Frage.
Zu dieser Zeit wusste ich ja nicht mal, dass ich später Muslima sein möchte.
Ich war immer noch in der Phase alles kennenzulernen und konnte nicht einordnen, was das alles mit sich bringen würde.
Diese Aussage beweist aber, wie oft man den eigenen Gelüsten folgt und ohne Wissen über Gott spricht, wenn man die Wahrheit nicht kennt. Und trotzdem glaubt man, rechtgeleitet zu sein, weil der Teufel einem die Sünden ausschmückt, so dass man sie nicht als Sünde betrachtet und denkt, man täte etwas Gutes.
Zuhause versuchte ich mittlerweile zu beten, wie ich es bei den Muslimen gesehen hatte und warf mich vor Allah nieder. Ich versuchte die Gebetsrichtung zu ermitteln, musste später aber feststellen, dass ich mich um ca. 90 Grad verschätzt hatte :)
Da ich noch kein Arabisch konnte und auch nicht wusste, was ich sagen muss, las ich das Gebet auf deutsch aus einem Buch ab. Es gab so vieles, dass ich noch nicht wusste.
Deshalb fuhren wir an einem Tag nach Köln, um deutsche Bücher zu kaufen.
So bekam ich mein erstes Hadithbuch, einige Bücher, die mir halfen, das Gebet und die Suren zu lernen und ein paar andere, die mir halfen sollten, den Islam besser zu verstehen.
Schritt für Schritt lehrte mich Allah, was ich wissen musste.
Ich saß einmal mit meiner Mutter zusammen und lernte nebenbei Qur’ān-Suren auswendig. Ich glaube, sie wurde sich der Sache erst wirklich bewusst, nachdem ich anfing, den Hijab zu tragen. Aber bis dahin sollte noch ein wenig Zeit vergehen.
Mein Stiefvater erkannte den Ernst der Lage wohl früher und er kam das erste Jahr gar nicht zurecht mit alldem. Als er bemerkte, dass ich in meinem Zimmer auf islamische Weise betete, wollte er es mir verbieten und so bedeutete es für mich erstmal Stress, das Gebet heimlich zu verrichten.
Meine Mutter stand plötzlich zwischen den Stühlen und wusste nicht, was sie tun sollte.
Als ich anfing Röcke anstelle von Hosen zu tragen, fand sie das gar nicht schlimm. Sie fand es sogar ganz schön.
Auf der Arbeit bemerkten meine Kollegen meine Veränderungen. Ich erzählte ihnen von meinen muslimischen Freunden und sie wussten, dass ich nach der Arbeit die meiste Zeit dort verbrachte. Wir führten ein paar Gespräche über den Islam und sie erzählten mir von einer türkischen Kollegin, die wohl nicht mit Kopftuch arbeiten durfte.
Da ich schon immer gerne singe, sang ich auch auf der Arbeit vor mich hin.
Das machte ich gar nicht bewusst, aber ich hatte einen Ohrwurm von Cat Stevens (Yusuf Islam) im Kopf, der, nachdem er Muslim wurde, islamische Lieder produzierte (Nasheeds).
So sang ich zum Beispiel:
„If you ask me what my book is, it’s the holy Quran etc.!“
Meine Kollege sprach mich dann auf den Islam an, aber an das genaue Gespräch erinnere ich mich nicht mehr.
Später haben sie wohl alle verstanden, was sich da bei mir verändert hatte, aber dazu komme ich später, in schā Allah.
Ein anderes Mal erinnere ich mich, hatte ich noch keine Kopftücher (das war noch bevor ich welche geschenkt bekommen hatte) und so suchte ich in meinem Schrank nach irgendwas, das einem Kopftuch ähnelte.
Ich hatte keine Ahnung, wie man ein Kopftuch bindet und so probierte ich ein wenig aus. Es war eher etwas modern und entsprach gar nicht dem Zweck, den es erfüllen sollte.
Aber ich tat das, weil ich wissen wollte, wie es sich anfühlt, Kopftuch zu tragen und wie die Umgebung darauf reagieren würde.
Wie lebt es sich, wenn man ein Kopftuch trägt? Das waren wichtige Fragen für mich.
So erschien ich also auf der Arbeit und ging zur Umkleidekabine, wo ich meine Arbeitskleidung anzog und das Tuch ablegte. Auf dem Weg dorthin sah mich aber ein Kollege, der nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte und nur große Augen machte.
Allgemein war es eine positive Erfahrung und ich schämte mich nicht, alhamdu lillah.
Nun dürfen wir nicht vergessen, dass ich gerade dabei war, die Wahrheit zu finden und der Satan fürchtete, mich zu verlieren.
Der Sinn seiner Existenz ist es ja, die Kinder Adams mit sich ins Höllenfeuer zu ziehen.
An einem Abend, erinnere ich mich, packte er mich an einem Schwachpunkt. Er beobachtet uns, kennt uns und plant. Wenn der richtige Moment gekommen ist, attackiert er uns durch Einflüsterung und andere Dinge.
Dass mein Stiefvater mir damals verbieten wollte zu beten war das Eine.
Aber jetzt kam der Satan mit meinem Ego (Nefs):
Ich gebe zu, dass mein Aussehen und schöne Kleidung wichtig für mich waren und sind. Das widerspricht auch nicht dem Glauben an Allah. Denn Allah ist schön und liebt das Schöne!
Jedoch werden wir geprüft, ob wir diese Dinge im erlaubten Rahmen nutzen und genießen oder, ob die Liebe zu diesen Dingen uns die Grenzen Allahs überschreiten lassen. Das ist nicht immer leicht und von Allah allein kommt der Erfolg!
Satan flüsterte mir an diesem Abend in etwa ein:
„Das bist du nicht, guck mal wie du aussiehst etc.!“
Ich zog mir was Schönes an und traf mich mit alten Bekannten, um was zu trinken und einen schönen Abend zu haben. Wir saßen gemeinsam in einem Café und nach circa einer Stunde überkam mich ein Gefühl, das mir sagte: „Hier gehöre ich nicht mehr hin!“
Dann fuhr ich wieder zu meinen muslimischen Freunden und eine Schwester sagte dann, sie fürchteten schon, mich zu verlieren.
Diese Wochen waren ein hin und her...dabei kannte mein Herz schon die Wahrheit. Der Satan und mein Nefs jedoch versuchten sich mir in den Weg zu stellen.
Während dieser Phase, ich hatte schon viel gehört und gesehen, gab es den Moment, an dem ich beschloss, in die Kirche zu gehen, um mit eigenen Ohren zu hören, was dort gepredigt wird. Nachdem ich schon den Tauhid (Glaube an die Einheit Gottes) gelernt hatte und verstand, dass die Lehren des Christentums durchzogen von Schirk sind, musste ich mich nur noch vergewissern, ob das alles tatsächlich so ist, wie ich es gelernt hatte.
Mit einem komischen Gefühl und etwas Aufregung machte ich mich auf den Weg.
Es war immer noch derselbe Pastor wie damals. Er kannte mich, denn er unterrichtete mich im Konfirmationsunterricht.
Es geschahen seltsame Dinge, während ich in der Kirche war. Ich habe jedoch beschlossen, das nicht zu erzählen, weil es nicht relevant ist und ein Zeichen für mich von Allah war.
Was jedoch relevant ist, ist, dass ich nicht fassen konnte, dass es wirklich Jesus war -Friede sei auf ihm-, den sie anbeteten und zu dem sie ihre Bittgebete sprachen. Er soll Sohn sein und gleichzeitig Gott?! Ich hörte nur Jesus hier, Jesus da! Es drehte sich alles um Jesus -Friede sei auf ihm!
Ich liebe Jesus! Besser gesagt: Allah liebt Jesus, die Muslime lieben Jesus und Muhammed -Allahs Segen und Heil auf ihm- nannte ihn seinen Bruder!
Wir lieben ihn, aber nicht, indem wir ihn Gott gleich setzen, sondern als das, was er ist:
Ein Gesandter Gottes, der hoch angesehen ist bei Allah!
Wie auch die Christen erwarten wir seine Rückkehr. Dann wird Jesus unter anderem verkünden, dass er nicht Gottes Sohn ist und, dass er nicht gekreuzigt wurde.
Die Lehren des Christentums sind ein Thema für sich, vielleicht kann ich dazu separat mal was schreiben, in schā Allah.
Fakt ist, dass durch all das, was an diesem Morgen in der Kirche geschah, die Sache für mich beschlossen war.
Der Islam ist die Wahrheit!
Nun lag es an mir, den wahren Weg zu beschreiten, nach dem ich so lange gesucht hatte...
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch die Videos, auf denen Menschen den Islam annehmen. Oder möglich, dass ihr es schon selbst erlebt habt.
Sie sprechen das Glaubensbekenntnis unter Zeugen aus und treten in den Islam ein.
Mit Beginn der Dawah-Bewegung in Deutschland 2005 gab es viele solcher Geschichten und das Wissen über den Islam mehrte sich rasant. Immer mehr Menschen konvertierten zum Islam, alhamdu lillah.
So ein Erlebnis gab es bei mir jedoch nicht und bis dahin war mir nicht mal bekannt, dass man auf diese Weise in den Islam eintritt. Der offizielle Beginn meines Lebens als Muslima ist deshalb für mich der Tag, an dem ich das erste Mal offiziell mit Hijab auf die Straße ging. Ich betete zwar schon vorher und sprach somit das Glaubensbekenntnis in jedem Gebet aus, aber da ich diesen Moment des offiziellen Aussprechens des Glaubensbekenntnisses nicht hatte, ist es dieser Tag für mich geworden, weil ich mich damit das erste Mal öffentlich dazu bekannte, eine Muslima zu sein.
Der Islam eroberte mein Herz Schritt für Schritt und es fing damit an, dass ich die Bücher las, welche die Familie mir schenkte. Auch ein Qur’ān in deutscher Übersetzung sollte bald dazu kommen.
Zu Beginn verstand ich nicht genau, was die verschiedenen Geschichten wirklich zu bedeuten haben. Es ging in der zweiten Sure um eine Kuh, aber ich verstand den Hintergrund der Geschichte noch nicht. Die wahre Bedeutung des Qur’ān verstand ich erst mit der Zeit, nachdem ich schon Muslima war, mein Wissen über den Islam größer wurde und ich anfing zu lernen. Je mehr und öfters ich im Qur’ān las, desto gewaltiger und schöner erschien er mir und so wurde er Teil meines Lebens! Ich las immer mehr darin und so offenbarte sich mir das Wunder Allahs, das Wort Allahs, Stück für Stück. Man kommt nicht aus dem Staunen heraus, wenn man tief über die Worte Allahs nachdenkt und die Wahrheit darin erkennt.
Nun waren es aber noch ein paar Wochen, nach meiner ersten Begegnung mit dem Taxifahrer, bis zu dem Tag, an dem ich Muslima wurde.
Meine Mutter beobachtete neugierig meine Veränderungen und fand das anfangs noch nicht schlimm. Dass ich plötzlich einen Qur’ān und andere Bücher über den Islam im Regal stehen hatte, beäugte sie, ohne zu wissen, was sie davon halten sollte.
Ich erinnere mich, wie wir zusammen die Kopftücher anprobierten, die mir geschenkt wurden und wieviel Spaß wir zusammen hatten. Dass ich eines Tages Kopftuch tragen würde, kam ihr in dem Moment nicht in den Sinn. Ich spielte zu der Zeit bereits mit dem Gedanken, schwankte aber hin und her. Vor dem Spiegel übte ich ein wenig, wie man es bindet. Ich versuchte mich damit anzufreunden und mich an den Anblick zu gewöhnen.
Ein paar Wochen vorher sah das noch ganz anders aus:
Als mich eine Nachbarin der türkischen Familie ganz zu Beginn fragte, ob ich denn auch Kopftuch anziehen möchte, antwortete ich:
„Ich glaube nicht, dass Gott von mir will, dass ich ein Kopftuch trage!“
Ein Kopftuch tragen? Das kam für mich nicht in
Frage.
Zu dieser Zeit wusste ich ja nicht mal, dass ich später Muslima sein möchte.
Ich war immer noch in der Phase alles kennenzulernen und konnte nicht einordnen, was das alles mit sich bringen würde.
Diese Aussage beweist aber, wie oft man den eigenen Gelüsten folgt und ohne Wissen über Gott spricht, wenn man die Wahrheit nicht kennt. Und trotzdem glaubt man, rechtgeleitet zu sein, weil der Teufel einem die Sünden ausschmückt, so dass man sie nicht als Sünde betrachtet und denkt, man täte etwas Gutes.
Zuhause versuchte ich mittlerweile zu beten, wie ich es bei den Muslimen gesehen hatte und warf mich vor Allah nieder. Ich versuchte die Gebetsrichtung zu ermitteln, musste später aber feststellen, dass ich mich um ca. 90 Grad verschätzt hatte :)
Da ich noch kein Arabisch konnte und auch nicht wusste, was ich sagen muss, las ich das Gebet auf deutsch aus einem Buch ab. Es gab so vieles, dass ich noch nicht wusste.
Deshalb fuhren wir an einem Tag nach Köln, um deutsche Bücher zu kaufen.
So bekam ich mein erstes Hadithbuch, einige Bücher, die mir halfen, das Gebet und die Suren zu lernen und ein paar andere, die mir halfen sollten, den Islam besser zu verstehen.
Schritt für Schritt lehrte mich Allah, was ich wissen musste.
Ich saß einmal mit meiner Mutter zusammen und lernte nebenbei Qur’ān-Suren auswendig. Ich glaube, sie wurde sich der Sache erst wirklich bewusst, nachdem ich anfing, den Hijab zu tragen. Aber bis dahin sollte noch ein wenig Zeit vergehen.
Mein Stiefvater erkannte den Ernst der Lage wohl früher und er kam das erste Jahr gar nicht zurecht mit alldem. Als er bemerkte, dass ich in meinem Zimmer auf islamische Weise betete, wollte er es mir verbieten und so bedeutete es für mich erstmal Stress, das Gebet heimlich zu verrichten.
Meine Mutter stand plötzlich zwischen den Stühlen und wusste nicht, was sie tun sollte.
Als ich anfing Röcke anstelle von Hosen zu tragen, fand sie das gar nicht schlimm. Sie fand es sogar ganz schön.
Auf der Arbeit bemerkten meine Kollegen meine Veränderungen. Ich erzählte ihnen von meinen muslimischen Freunden und sie wussten, dass ich nach der Arbeit die meiste Zeit dort verbrachte. Wir führten ein paar Gespräche über den Islam und sie erzählten mir von einer türkischen Kollegin, die wohl nicht mit Kopftuch arbeiten durfte.
Da ich schon immer gerne singe, sang ich auch auf der Arbeit vor mich hin.
Das machte ich gar nicht bewusst, aber ich hatte einen Ohrwurm von Cat Stevens (Yusuf Islam) im Kopf, der, nachdem er Muslim wurde, islamische Lieder produzierte (Nasheeds).
So sang ich zum Beispiel:
„If you ask me what my book is, it’s the holy Quran etc.!“
Meine Kollege sprach mich dann auf den Islam an, aber an das genaue Gespräch erinnere ich mich nicht mehr.
Später haben sie wohl alle verstanden, was sich da bei mir verändert hatte, aber dazu komme ich später, in schā Allah.
Ein anderes Mal erinnere ich mich, hatte ich noch keine Kopftücher (das war noch bevor ich welche geschenkt bekommen hatte) und so suchte ich in meinem Schrank nach irgendwas, das einem Kopftuch ähnelte.
Ich hatte keine Ahnung, wie man ein Kopftuch bindet und so probierte ich ein wenig aus. Es war eher etwas modern und entsprach gar nicht dem Zweck, den es erfüllen sollte.
Aber ich tat das, weil ich wissen wollte, wie es sich anfühlt, Kopftuch zu tragen und wie die Umgebung darauf reagieren würde.
Wie lebt es sich, wenn man ein Kopftuch trägt? Das waren wichtige Fragen für mich.
So erschien ich also auf der Arbeit und ging zur Umkleidekabine, wo ich meine Arbeitskleidung anzog und das Tuch ablegte. Auf dem Weg dorthin sah mich aber ein Kollege, der nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte und nur große Augen machte.
Allgemein war es eine positive Erfahrung und ich schämte mich nicht, alhamdu lillah.
Nun dürfen wir nicht vergessen, dass ich gerade dabei war, die Wahrheit zu finden und der Satan fürchtete, mich zu verlieren.
Der Sinn seiner Existenz ist es ja, die Kinder Adams mit sich ins Höllenfeuer zu ziehen.
An einem Abend, erinnere ich mich, packte er mich an einem Schwachpunkt. Er beobachtet uns, kennt uns und plant. Wenn der richtige Moment gekommen ist, attackiert er uns durch Einflüsterung und andere Dinge.
Dass mein Stiefvater mir damals verbieten wollte zu beten war das Eine.
Aber jetzt kam der Satan mit meinem Ego (Nefs):
Ich gebe zu, dass mein Aussehen und schöne Kleidung wichtig für mich waren und sind. Das widerspricht auch nicht dem Glauben an Allah. Denn Allah ist schön und liebt das Schöne!
Jedoch werden wir geprüft, ob wir diese Dinge im erlaubten Rahmen nutzen und genießen oder, ob die Liebe zu diesen Dingen uns die Grenzen Allahs überschreiten lassen. Das ist nicht immer leicht und von Allah allein kommt der Erfolg!
Satan flüsterte mir an diesem Abend in etwa ein:
„Das bist du nicht, guck mal wie du aussiehst etc.!“
Ich zog mir was Schönes an und traf mich mit alten Bekannten, um was zu trinken und einen schönen Abend zu haben. Wir saßen gemeinsam in einem Café und nach circa einer Stunde überkam mich ein Gefühl, das mir sagte: „Hier gehöre ich nicht mehr hin!“
Dann fuhr ich wieder zu meinen muslimischen Freunden und eine Schwester sagte dann, sie fürchteten schon, mich zu verlieren.
Diese Wochen waren ein hin und her...dabei kannte mein Herz schon die Wahrheit. Der Satan und mein Nefs jedoch versuchten sich mir in den Weg zu stellen.
Während dieser Phase, ich hatte schon viel gehört und gesehen, gab es den Moment, an dem ich beschloss, in die Kirche zu gehen, um mit eigenen Ohren zu hören, was dort gepredigt wird. Nachdem ich schon den Tauhid (Glaube an die Einheit Gottes) gelernt hatte und verstand, dass die Lehren des Christentums durchzogen von Schirk sind, musste ich mich nur noch vergewissern, ob das alles tatsächlich so ist, wie ich es gelernt hatte.
Mit einem komischen Gefühl und etwas Aufregung machte ich mich auf den Weg.
Es war immer noch derselbe Pastor wie damals. Er kannte mich, denn er unterrichtete mich im Konfirmationsunterricht.
Es geschahen seltsame Dinge, während ich in der Kirche war. Ich habe jedoch beschlossen, das nicht zu erzählen, weil es nicht relevant ist und ein Zeichen für mich von Allah war.
Was jedoch relevant ist, ist, dass ich nicht fassen konnte, dass es wirklich Jesus war -Friede sei auf ihm-, den sie anbeteten und zu dem sie ihre Bittgebete sprachen. Er soll Sohn sein und gleichzeitig Gott?! Ich hörte nur Jesus hier, Jesus da! Es drehte sich alles um Jesus -Friede sei auf ihm!
Ich liebe Jesus! Besser gesagt: Allah liebt Jesus, die Muslime lieben Jesus und Muhammed -Allahs Segen und Heil auf ihm- nannte ihn seinen Bruder!
Wir lieben ihn, aber nicht, indem wir ihn Gott gleich setzen, sondern als das, was er ist:
Ein Gesandter Gottes, der hoch angesehen ist bei Allah!
Wie auch die Christen erwarten wir seine Rückkehr. Dann wird Jesus unter anderem verkünden, dass er nicht Gottes Sohn ist und, dass er nicht gekreuzigt wurde.
Die Lehren des Christentums sind ein Thema für sich, vielleicht kann ich dazu separat mal was schreiben, in schā Allah.
Fakt ist, dass durch all das, was an diesem Morgen in der Kirche geschah, die Sache für mich beschlossen war.
Der Islam ist die Wahrheit!
Nun lag es an mir, den wahren Weg zu beschreiten, nach dem ich so lange gesucht hatte...