Ein schönes Wochenende liegt hinter uns.
Es ist immer wieder erholsam und schön nach Hause zurückzukehren.
Seit ich meine Heimatstadt hinter mir gelassen habe, verbinde ich Besuche bei meiner Familie gerne mit Übernachtungen.
Wir genießen zusammen Quality Time und machen es uns gemütlich: Gehen shoppen, essen und chillen abends zusammen auf der Couch.
Kaffee und smalltalk in der Küche...
Wie damals halt!
Yep, das alles ist wieder möglich, nachdem der erste Schock (nach meiner Konvertierung) überwunden war, alhamdu lillah.
Wie lebt es sich in einer Nichtmuslim-Muslim-Familienkonstellation?
Grundsätzlich nicht viel anders als unter Muslimen.
Meine Familie hat sich daran gewöhnt, dass wir beten, und wenn wir kochen, dann mit Helal-Fleisch.
Wir besuchen nur Restaurants, in denen ich auch fündig werde und so sind wir letztens in Düsseldorf beim Libanesen gelandet.
Ich behaupte mal, dass meine Eltern durch meine Veränderung in Welten eingetaucht sind, die sie sonst wohl nie betreten hätten.
Ich erinnere mich, wie sie uns damals in Ägypten besuchten, und ich konnte kaum glauben, wie wahnsinnig gut sie sich dort anpassten und amüsierten. Allahu Akbar!
Ja, sie sind inzwischen sogar zwei Mal in die Türkei gereist, obwohl sie da früher nie hin wollten und siehe da: Meine Mutter hat sich sogar freiwillig einen Hijab angezogen, um die Sultan Ahmed Moschee in Istanbul zu besuchen.
Als meine Mädels im Sommer ein paar Tage bei meinen Eltern verbrachten, kümmerte sich meine Mutter darum, dass sie ihr Gebet nicht vergaßen und ebenso mein Stiefvater, wenn er mit meinem Sohn unterwegs war.
Außerdem achten sie auf Helal Food und auch darauf, was im TV läuft, während die Kids da sind.
Das und viel mehr...ich liebe sie sehr!
Und das schmerzt! DAS ist wohl das heftigste, womit Allah prüft, wenn man das Kind nichtmuslimischer Eltern ist. Was bleibt außer Dua und die Hoffnung auf Allah, Der allein die Macht hat, sie rechtzuleiten!
Die letzten zwei Nächte verbrachte ich mit meiner Tochter in meinem alten Zimmer. Das Zimmer, in dem ich mein erstes Gebet betete, meinen ersten Koran las, ich meine Rechtleitung fand.
Das Gefühl, diese Entspannung und Geborgenheit, die ich gefühlt habe...wunderschön, alhamdu lillah.
Es ist schön und gleichzeitig macht es mich nachdenklich...die Zeit, wo ist sie hin?!
Ich habe mittlerweile zwei Kids im Teenageralter, dabei scheint es mir, als sei es erst gestern gewesen, dass ich Teenager war.
Das Leben ist schön, aber es erinnert uns jeden Tag daran, dass es zu Ende gehen wird!
Was wird wohl geschehen? Wie werden wir gehen? Werden wir als Muslime zurückkehren?
Werden wir für immer im Jenseits getrennt?
Wer gläubig ist, der findet nicht allein in diesen Dingen (der Dunya) das Glück. Es tut gut, es tankt uns auf, aber ohne den Imān an Allah wäre es leer!
Diese Vollkommenheit im Imān an Allah zu finden...die Nahrung und Heilung fürs Herz! Das ist das wahre Glück, der echte Frieden und der größte Segen!
Möge Allah die Herzenswünsche erfüllen und die Familien der Muslime rechtleiten, damit wir auf ewig in wahrer Glückseligkeit vereint sind! Denn keine Trennung ist schwerwiegender und endgültiger als die Trennung im Jenseits!
Ya Rabb, leite uns und unsere Familien recht! 🤲🏼❤️🤲🏼
Ich wünsche euch allen eine gesegnete Woche! Möge Allah unseren Imān stärken und die guten Taten vermehren!
Fî amanillah...
Umm Muhammed Ismail
(Die gute Behandlung der Eltern und das Pflegen der Verwandtschaftsbeziehungen ist für jeden Muslim verpflichtend, unabhängig davon, ob die Eltern Muslime oder Nichtmuslime sind.
Es gibt immer noch viele Dinge, die man gemeinsam hat und solange man seinen religiösen Pflichten weiterhin nachkommen kann, sollte man bemüht sein, den Kontakt aufrecht zu erhalten.)